Mittwoch, 10. April 2013

15 MINUTEN

Ein Leben..das Leben…was ist das Ziel? Die Vollkommenheit mit der Liebe des Lebens?! Du. Ich. Wir. Und die anderen, die zufällig unseren Weg kreuzen. Sieht Euch um. Wer geht wohin mit wem zu welchem Zweck. Jeder hetzt und rennt, weil dies und jenes zu tun ist. Was meint Ihr? Bleibt in diesem Gehetze Zeit fürs Wesentliche? Vieles, wenn nicht alles, passiert zwischen Tür und Angel. „Hi, geht’s gut?“, „Ja, passt, dir?“, „Auch gut, ok, bis dann, ciao“. Die alltägliche Konversation ist aufs Minimum reduziert. Das Maximum beträgt vielleicht 15 Minuten.  F ü n f z e h n  Minuten. Das soll alles sein!? Was geschieht davor und danach? Er macht dieses, sie tut jenes. Das „wir“ verdünnisiert sich mit der Zeit…geht unter wie die Titanic. Ich rebelliere. So was kommt bei mir gar nicht in Frage! Ich…in den 15 Minuten bin ich nämlich gerade mittendrin im Prolog! Stellt Euch vor: Ich erzähle ihm Geschichten, was ich tagsüber erlebte und erzähle und erzähle – wohlgemerkt mitm Blick auf die Uhrzeiger – und abrupt höre ich auf, denn…“Schatz, ich kann nicht mehr reden. Tut mir sorry, aber die Zeit ist vorbei, mein Erzählen hat keinen Raum mehr.“ Wenn Ihr mich fragt, ich will diesen 15-Minuten-Alltag nicht. Das wäre so als ob man Anlauf nähme und mit voller Wucht gegen eine unsichtbare Wand knallte. Sehr reizend, nicht wahr? Ergo, kommt nicht mal auf den Gedanken Euch kurzsilbig gegenseitig zu ruinieren. Das ist der Job der Moiren. Klar, natürlich will jeder auch seine Ruhe haben, mal lapidare Antworten geben, weil einem der Kiefer wehtut oder einfach keine Lust hat sich rhetorisch verausgaben, natürlich, ist auch nichts dagegen einzuwenden, ich ticke genauso. Ich muss ohnehin noch viel lernen, aber den, der mir das Fachwerk beibringt, habe ich an meiner Seite…meinen Meister. Macht die Augen und Ohren auf. Schaut Euch an und hört Euch an und zu. Das ist der Anfang zur Vollkommenheit. 

AUTOR: DARIA SCHUMI / BILD: MARCO HAYEK

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